Tuncay Gary
(Türkei-Deutschland)
Blätter rauschen im Wind des Morgens
Ameisen fühlen sich wohl
laufen über Tische, für uns wie geschaffen
und bemerken unsere Anwesenheit nicht
Vögel besuchen uns am Tisch
zwitschern fröhlich und verärgert uns zu
fliegen davon, nachdem sie nicht verstanden
das wir sie längst verstanden haben
Blätter rauschen im Wind des Morgens
langsam kommen die menschlichen Wesen
unser Ort ist jetzt im Schatten
wo wir verweilen, um abzukühlen
diese Sonne, fast nur für uns erschaffen
hat uns erwärmt für ein nächstes Leben
jetzt können wir getrost was trinken
um auch die Lippen zu beruhigen
Die Ideen gehen nicht aus
die Lichter manchmal
aber auch wenn´s dunkler wird
gewöhnt das Auge sich schnell
an das verschwindende Licht
Die Ideen gehen nicht aus
selbstbewusst laufe ich
über Häuser, Mauern, Türme
hebe mich haushoch darüber
um sie zu überwinden
Die Lichter gehen nicht aus
in dieser Stadt, Asyl meiner selbst
geborgen und entblösst zugleich
damit die Ideen nicht ausgehen
Die stillen Tage
Jeden Morgen
wenn das Auge erwacht
erwächst der Tag daraus
Geheimnisse fliegen vorüber
Hoffnungen werden wach
der Traum verfliegt ins
Niemandsland
und der Körper regt sich
als wäre es eine Insel
Der Tag beginnt
die Sprache erwächst
und die Worte laufen
über die Lippen
Guten Morgen heisst´s dann
Das Mittelmeer ist ein Rachen
Menschenbilder am Meer
Aufgetürmt aus Sandstein
Rebellisch fern der Wüste
Emporkömmlinge Karthagos
Nachtgesichter der Moderne
Obelisken der jähen Zeit
Stürmen in die Städte
Tumult des blauen Himmels
Rufen in den Norden
Ungleich waren sie schon immer
Menschenbilder am Meer
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Tuncay Gary schreibt und veröffentlicht seit seiner frühen Jugend Gedichte. Zwischen 1995 und 1996 hat Tuncay Gary einige Gedichte und Prosatexte in „Mosaik – Zeitschrift für Literatur und Kultur“ herausgegeben. 1993 wurde er zu einem Literaturworkshop mit dem Schriftsteller Heinz Kahlau eingeladen. 1996 erhielt Tuncay Gary den Lyrikpreis von „Young Life Berlin e. V.“ Anerkennend genannt « Zeitzeugenpreis 2013 ». Beitrag für « Empört Euch endlich! – Für ein Leben ohne Faschismus » 2014. « Rauch » ist neben « Nicht ich bin der Fremde » sein zweiter veröffentlichter Gedichtband. Veröffentlichungen u. a. in Levure littéraire. Sehr erfolgreich treten Tuncay und seine Partnerin Rajaa mit ihrem Programm „Poetry & Dance by Rajaa and Tuncay“ auf.
Die Theaterstücke « Don Quijote & Sancho Pansa », « Die Mehmet-Show », « Don Quijote & Dulcinea » und « Asrar – Das Geheimnis » ergänzen sein Werk. Neben zahlreichen Engagements als Schauspieler für Film und Theater (Wiener Burgtheater, Maxim Gorki Theater, Deutsches Theater Berlin, Théâtre National de Strasbourg in Stücken von Goethe, Shakespeare, Molière, Cervantes über Dario Fo und andere zeitgenössische Autoren) hat Tuncay Gary seine Arbeit in jüngster Zeit auf eigene Produktionen verlegt. Im von ihm begründeten « Theater Windmühle – Teatro de molino de viento » produziert er in wechselnden Besetzungen eigene wie fremde Theaterstücke für Kinder und Erwachsene.
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RAJAA – BIO
Rajaa (irakisch/deutsch) liebt seit ihrer Kindheit die orientalische Musik. Neben ihrer Ausbildung im Orientalischen Tanz hatte sie u.a. Unterricht in Ballett. Rajaa hat einen ganz eigenen Stil. In ihren Tanz fließen auch Elemente aus dem Khaliji (Golfstaaten-), Afro-, Samba- und Gypsytanz hinein. Sie ist an vielen bekannten Orten aufgetreten. So u.a. im Madi – Zelt der Sinne , im Haus der Kulturen der Welt, im Kesselhaus und im Palais der Kulturbrauerei. Bei Auftritten mit namhaften Musikern aus aller Welt (u.a. Bernard Mayo, Shantel, Daddy Freddy, Ruffin N’Koy) konnte sie das Publikum begeistern.
Rajaas Tanz ist klassische Eleganz, Dynamik, Ausdrucksstärke und Schönheit. Frau und Tänzerin sind eine vollkommene Einheit, um diesen Tanz zu bewerben. Als Tanzlehrerin kann sie ihre Schülerinnen täglich mit ihrer unbändigen Energie mitreißen. Zu sehen und auszuprobieren im Tanzstudio Dança Frevo, Mehringdamm 33 oder bei der Show « Poetry & Dance by Rajaa and Tuncay ».